Die Senten und deren Alpen

Die sieben am Umzug teilnehmenden Grossvieh-Senten werden alle auf umliegenden Weiden und Alpen gesömmert. Die meisten liegen auf Einsiedler Boden. Diese befinden sich auf unterschiedlichen Höhenlagen, und zwar von 930 bis 1600 m. Alle diese Alpen sind gut erschlossen und können von den Bewirtschaftern mit Fahrzeugen gut erreicht werden. Die meisten sind auch zu Fuss recht gut und ohne allzu grosse Anstrengung erreichbar, da für Unberechtigte meistens ein Fahrverbot fehlt. Die Alpzeit dauert recht unterschiedlich von 70 bis 140 Tagen. Alle Alpen werden recht gut und neuzeitlich bewirtschaftet und mehrmals unterteilt. Auf den Kuhalpen befinden sich ausnahmslos Melkanlagen. Die meisten Bewirtschafter besorgen die Alparbeit vom Heimgut aus, oder es ist ihnen, anders gesagt, dank der guten Erschliessungen mit Alpstrassen möglich, die auf dem Heimgut anfallenden Erntearbeiten etc. zwischendurch zu bewältigen. Von den am Umzug beteiligten Schaf- und Ziegenherden, Pferden und Pferdefuhrwerken finden Sie so bald als möglich einen kurzen Beschrieb. Der am Schluss des Umzuges folgende Güselwagen sorgt für Ordnung und Sauberkeit entlang der Umzugsroute. Die Zuschauer werden deshalb gebeten, möglichen Abfall nicht einfach liegen zu lassen, sondern in diesen Wagen zu werfen. Wir danken allen Verständigen sowie auch dem Fahrer dieses Wagens für den Beitrag an eine saubere Umwelt.

 

 

Bauernberuf zeigen

 

Zum ersten Mal mit dabei sein wird Daniel Kälin, Gross: “Ich freue mich, wenn ich meinen Beruf zeigen darf und Werbung für die Landwirtschaft machen kann!” Für ihn bedeutet die Alpabfahrt Einsiedeln rund eine Stunde mehr Laufzeit, die er aber mit seinen 30 Kühen und Jungvieh gerne in Kauf nimmt.


Mit René Späni ist auch ein Bauer von Studen in Einsiedeln zu Gast. Mit der Sente wird er zum ersten Mal mitlaufen, er wird aber mit dem Transporter anreisen. Auf seiner Alp Schrot geniessen die Kühe, Rinder und Kälber im Moment eine wunderschöne Aussicht bis auf den Zürichsee.


Auf der Sulzelweid im Willerzell hüten die Gebrüder Grätzer die Rinder von sechs Bauern. Auch diese Tiere werden - von ihren Bauern begleitet - in Einsiedeln erwartet. “Da sich unsere Rinder das Laufen nicht so gewohnt sind, können wir sie nicht so schmücken! Aber aus Freude und Tradition laufen wir sehr gerne mit”, meint Sepp Ruhstaller, einer der Bauern. Schon die Grossväter von einigen Bauernkollegen hätten das früher so gemacht, nun führen sie die Tradition weiter.


Echtblumen und Trycheln


Auch Christian Fuchs, Willerzell, ist bereits zum fünften Mal an der Alpabfahrt dabei: “Wenn das Vieh von der Alp Sprädenegg schon geschmückt ist, bedeutet das für uns kein grosser Mehraufwand - ausser natürlich die zwei Stunden zusätzlicher Marschzeit.” Das Vieh (circa 50 Stück) wird prächtig mit gesponserten Echtblumen und vielen weiteren schönen Naturmaterialien geschmückt.


Die längste Anreise werden die 50 Kühe und Rinder von Koni und Thomas Schönbächler haben. Sie werden auch mit circa 50 Stück Vieh unterwegs sein. Vier Stunden werden diese von der Alp Schräh nach Einsiedeln unterwegs sein. Umrahmt wird diese Sente mit zwei Wagen und begleitet durch Säue und Geissen.


Zwei Bauern, die zum fünften Mal mitlaufen, sind Peter Hensler und Hans Ruhstaller. Peter Hensler hat den Hof von Vater und Onkel übernommen und führt 75 Stück Vieh von der Alp Stäubrig in Richtung Hundwileren nach Hause. “Wir haben alles Hornvieh und sie alle tragen Trycheln und viele davon Kopfschmuck!”, meint Peter Hensler. Auch Hans Ruhstaller, Alp Duli, wird abfahren und zusätzlich in der Marktgasse seinen selber hergestellten Alpkäse verkaufen.